ICT-Fachkräfte sind weiterhin begehrt: Mind. über 10.000 Stellen in der Schweiz sind unbesetzt, wenn man die Zahl der Stellenanzeigen auswertet. Im Regelfall liegt die Zahl der offenen Stellen aber deutlich höher.

Wenn die Zahl offener Stellen auch gegenüber 2022 gesunken ist: Die Situation ist besorgniserregend. Denn ICT ist weiterhin einer der Wachstumstreiber. Von der IT-Nutzerbetreuung über Systemadmins, Entwickler, DevOps, SAP-Spezialisten oder Security-Spezialisten, überall herrscht grosse Nachfrage. Suchende Arbeitgeber unternehmen grosse Anstrengungen, um geeignete Fachkräfte zu finden und zu halten.

Bereits zum vierten Mal – und nun zum zweiten Mal in der Schweiz – untersuchen wir gemeinsam mit der Zeitschrift CHIP beinahe 1.200 Schweizer Arbeitgeber, um die besten Arbeitgeber für ICT-Jobs zu finden. Die Basis bildeten Unternehmen, die regelmässig IT-Jobs ausschreiben. Die Unternehmen kommen aus allen Branchen, ohne nur auf den IT-Bereich beschränkt zu sein.

Die TOP-IT-Arbeitgeber-Studie von CHIP und Great Jobs soll wie auch in den Vorjahren beide Parteien – Arbeitgeber und Arbeitsuchende – zielgerichtet unterstützen.

360-Grad Methodik ist ein guter Indikator

Um die Attraktivität eines Arbeitgebers beurteilen zu können, müssen verschiedene Aspekte genauer untersucht werden. Wir nutzen dafür unsere bewährte 360-Grad-Methodik, die die Attraktivität der Arbeitgeber auf der Basis von drei Hauptbereichen untersucht:

Prozesse: In der Art und Weise, wie Bewerbungen bearbeitet werden, zeigt sich einerseits eine mögliche Wertschätzung gegenüber Interessenten, andererseits die Effizienz der Organisation insbesondere der Personalabteilung. Vielfach widersprechen sich beide Aspekte: Effizienz führt oft zu Anonymität, Wertschätzung wiederum zu weniger Effizienz. Grosse Arbeitgeber stellen z.B. kaum Ansprechpartner zur Verfügung, die man vor der Übersendung des Dossiers befragen kann. Der Bewerbungsprozess ist in den ersten Schritten eher anonym.

Wir haben diese Prozesse durch Mystery Bewerbungen genau unter die Lupe genommen. So wurden an die Unternehmen realistische Bewerbungsdossiers geschickt, um deren Handling genauer zu verstehen. Auch allgemeine Anfragen wurden versendet, um das Mass der persönlichen Betreuung genauer zu verstehen.

Transparenz: Als zweiter Aspekt wurde die Transparenz des Unternehmens für interessierte Bewerber – speziell aus dem ICT-Bereich – untersucht. Diese zeigt sich vor allem auf der Webseite des Unternehmens, im Karrierebereich und in den ausgeschriebenen Stellen. Es gibt Arbeitgeber, die in diesem Aspekt sehr offen sind – und es gibt Arbeitgeber, die eher weniger über das Arbeitsumfeld berichten, sondern einfach neue Mitarbeiter über ihre Stellenanzeigen suchen.

Neben allgemeinen Informationen wie möglichen Benefits wollen Bewerber aus dem IT-Bereich Informationen zu eben diesem Bereich erhalten – egal ob es sich um Help-Desk, Programmierungs- oder SAP-Jobs handelt. Sie wollen die Umgebung „kennenlernen“, von der Grösse über die Art der Tätigkeit bis hin zu zumindest groben Einblicken in genutzte technische Umgebungen (Tech-Stack).

Auch wenn es verständlich ist, dass Unternehmen in diesen sensiblen Bereichen nicht mit umfangreichen Details aufwarten, gibt es hier starke Unterschiede zwischen den Arbeitgebern. Dieser Teilbereich der Untersuchung (Transparenz) floss mit dem Gewicht von einem Drittel in das Arbeitgeber-Gesamtergebnis des Unternehmens ein.

Bewertungen: Arbeitnehmerbewertungen informieren grundsätzlich darüber, wie die Mitarbeiter das aktuelle oder ehemalige Unternehmen einschätzen. Gerade auch ausgeschiedene Mitarbeiter sind ein guter Indikator für die Zufriedenheit, denn sie haben sich ja für einen anderen Arbeitgeber entschieden oder sind ggfs. entlassen worden.

Wir haben uns die Bewertungen auf kununu, jobs.ch, glassdoor und indeed insgesamt und insbesondere aus dem IT-Bereich genauer angeschaut und gewertet. Ein Drittel unseres Urteils basierte auf diesen Bewertungen. Wenn es besonders wenige Bewertungen gab, wurden die Anforderungen an die anderen Testbereiche höher gewichtet. So wurden mögliche Verzerrungen einzelner positiver und negativer Ausreisser reduziert.

Beste Arbeitgeber für ICT-Jobs: Weniger als jeder fünfte Arbeitgeber

Final konnten weniger als 20% der Arbeitgeber das erforderliche Ergebnis von 70% erreichen. Dies zeigt, dass längst nicht alle IT-Arbeitgeber einen Top-Job machen – und hebt die guten Arbeitgeber umso mehr hervor.

Schweizer Top-Arbeitgeber aus Nicht-ICT-Branchen

Folgende Unternehmen erfüllten die Anforderungen als „Bester Arbeitgeber für ICT-Jobs 2023“:

Top-ICT-Arbeitgeber

Die besten ICT-Arbeitgeber für ICT-Jobs sind die Folgenden: